Der DRK-Ortsverein Heiligenhafen e.V. feierte am 20. September 2012 das 30-jährige Bestehen seiner Kleiderstube. Dazu ein Blick auf die Geschichte und die Gegenwart.
Bereits im Feuerwehrgerätehaus Wendstraße, wo dem DRK-Ortsverein Heiligenhafen e.V. ein Arbeitszimmer zur Verfügung stand, hatte Else Czepannek (Vorsitzende von 1976 bis 1987) mit der Weitergabe von gebrauchten Kleidungsstücken begonnen. Als die Stadt 1982 dem DRK das Obergeschoss des alten Hafenhauses zur Verfügung stellte, wurden dort zwei Räume in Eigenleistung als Kleiderstube eingerichtet.
Diese Einrichtung fand vor allem bei Um- und Übersiedlern regen Zuspruch, sodass die Räumlichkeiten schnell zu klein wurden. Viele Kleiderpakete wurden damals in die DDR, nach Polen und in die Ostblockstaaten verschickt und dankbar angenommen.
„Im April 1998 zogen wir dann in die Friedrich-Ebert-Straße 100 um“, berichtet Ursula Steuck, die derzeitige Vorsitzende (seit Nov. 1990) des DRK-Ortsvereins Heiligenhafen. Zunächst war die Kleiderstube im Obergeschoss des Gebäudes neben der Pforte zum AMEOS-Gelände (früher psychatrium bzw. Fachklinik) untergebracht. Ab Januar 2007 entfiel dann das beschwerliche Treppensteigen, da im Erdgeschoss Räume frei wurden.
Fortan konnten sich auch Gehbehinderte in den neuen Räumlichkeiten umsehen. Auch Vorstandssitzungen, Babysitter-, Krankenpflege- und Erste-Hilfe-Kurse finden hier statt.
Donnerstags von 14 bis 17 Uhr gibt es immer viel zu tun für Christel Homann, Irmgard Haß, Ganimete Demhasaj, Bernd Dittrich, Annemarie Ketsetzoglou, Ingrid Brandt und Ilse Damerau. Damit jeder weiß, wer hier kompetenter Ansprechpartner ist, wurden die ehrenamtlichen HelferInnen im Frühjahr 2012 mit einheitlichen Pullis und T-Shirts ausgestattet. Abgegebene Spenden werden zunächst durchgesehen und vorsortiert nach Art und Größe.
Entgegengenommen wird inzwischen nämlich alles, was in einem Haushalt gebraucht wird: Babysachen, Badeanzüge, Bettwäsche, Bücher, CDs, Gardinen, Geschirr, Handtücher, Hüte, Kleidung aller Art, Schuhe, Spielsachen, Stofftiere, Tischwäsche, Töpfe, Vasen, Wolldecken und anderes mehr. „Aber sauber und gebrauchsfähig müssen die Sachen sein“, betont Christel Homann, „sonst haben auch wir keine Verwendung dafür“. Die Rotkreuzler sammeln die Haushaltswaren und Textilien schließlich nicht für den Sperrmüll, sondern für die Weitergabe an Bedürftige. Bis zu 3.000 Personen nutzen dieses Angebot laut Ursula Steuck im Laufe eines Jahres. 15.000 bis 20.000 Kleidungsstücke werden hier angenommen, durchsortiert und an Bedürftige weitergegeben.
Wer es nicht schafft, Sachen während der Öffnungszeiten der Kleiderstube vorbeizubringen, sollte sich mit Ursula Steuck in Verbindung setzen (Tel. 04362-900048). „Dann finden wir eine individuelle Lösung“, verspricht sie